Was bedeutet spirituell zu sein, was esoterisch zu sein?
Das Wort Esoterik kommt aus dem Altgriechischen (esoterikos) und bedeutet dem inneren Bereich zugehörig. Es erscheint erstmals im 2. Jahrhundert. Da beziehen sich „esoterisch“ und das Gegenteil „exoterisch“ auf die Lehren des Aristoteles (384 -322 v. Chr.), von innen – esoterisch – oder von außen – exoterisch, betrachtet. Dabei ist der Begriff „exoterisch“ deutlich älter.
Aristoteles nennt seine für Fachfremde und Anfänger geeigneten Kurse exoterisch. Für die anderen Schriften war philosophische Vorbildung nötig und nur für den „internen“ Gebrauch.
Einen Sprung weiter, in das frühe 19. Jahrhundert, war ein „Esoteriker“ eine Person, die in die Geheimnisse einer Gesellschaft oder in die Regeln einer Kunst oder Wissenschaft eingeweiht war.
Heute ist Esoterik eine Lebensphilosophie, die sich um psychologische und spirituelle Entwicklung bemüht, aus dem Inneren heraus. Ein Esoteriker sucht im eigenen Inneren nach Selbsterkenntnis.
Ein innerer Weg!
Ein Kriterium der Esoterik ist also die Selbsterkenntnis und Bewusstwerdung unter Einbeziehung und Bedeutsamkeit von feinstofflichen und geistigen Energien.
Es ist esoterisch auf seine Träume zu achten, ob es stimmige Botschaften gibt. Die Bedeutung von scheinbaren Zufällen und Synchronizitäten zu erfassen, gehört dazu. Synchronizitäten zu erleben, zeigt eine Verbindung zum Feinstofflichen. Du erkennst sie daran, dass sie dich einfach in Stauenen versetzen, das der Gedanke, „kann das jetzt wahr sein“ hochkommt, du einen gedanklichen Impuls hast oder über etwas nachsinnst und dann über Federn oder Münzen stolperst und dadurch eine Bestätigung für deine Gefühle erhältst. Dabei hast du auch körperliche Empfindungen, es kribbelt, du bekommst eine Gänsehaut und stellst die Zufälligkeit in Frage. Die Zeichen zu erkennen, die nur für jeden Einzelnen bedeutungsreich sind, ist natürlich Voraussetzung, aber wer sich darauf einlässt, wird immer geübter und sicherer.
Es ist auch esoterisch die Raumenergie mit einem entsprechenden Wind- oder Klangspiel, oder einer Klangschale durch Schall, Energiefelder zu neutralisieren und auszugleichen oder mit Räucherstäbchen, die Atmosphäre eines Raumes zu klären.
Ohne innere Beteiligung und Achtsamkeit hat es mit Esoterik nichts zu tun. Es ist nicht esoterisch von Licht und Liebe zu reden, nur zu lächeln und die Welt verbessern wollen, ohne das eigen Dasein anzuschauen und auch den eigenen Schatten zu erforschen. Sich die Zukunft wahrsagen lassen und Bewusstseinszustände über Drogen zu verändern, ist keine innere Arbeit. Schmuck und Essenzen zu verwenden, um sich auf dessen Wirkung zu verlassen, ist keine innere Arbeit. Auch positives Denken nach dem Motto „Think Pink“, ist nicht esoterisch. Yoga oder Tai Chi ohne Selbstkultivierung und Verstehen dieser Bewegungsmeditationen, macht noch keine Esoterik. Kein bewusstes nach Innen schauen, bewirkt keine Veränderung im Außen. Vieles ist egogesteuert, vom Verstand und führt in die Irre. Das Ego hat im menschlichen Sein eine ganz ander Aufgabe.
Mit Bewusstheit und Achtsamkeit einen Edelstein nutzen, eine Karte oder ein Kartenbild legen, Rauhnächte zelebrieren, sich intuitiv leiten lassen, um einen anderen Blick auf eine Lebensfrage zu bekommen ist esoterisch. Aromatherapie ist ebenfalls eine wunderbare Unterstützung, um in das Feinstoffliche und die geistige Welt einzutauchen.
Die Existenz und die Verbindung zur geistigen Energie erkennen und sich leiten zu lassen, ist esoterisch, aber immer nur in Verbindung mit dem Wunsch nach innerer Entwicklung, um Impulse zu erhalten, die uns weitere Erkenntnisse verschaffen und unserem Wachstum dienen.
Esoterisch ist, sich nach Innen beziehen und sich zu entwickeln. Das ist nur möglich, wenn man sich aus seiner Komfortzone bewegt und bereit ist, manchen unangenehmen Aspekt und Gefühle hochkommen zu lassen, anzuschauen, durchleben und dadurch aufzulösen.