Hast du es nicht auch schon erlebt, dass du gefühlt durch die Wüste gewandert bist?
Es gab Zeiten in deinem Leben, in meinem Leben, da waren wir innerlich ausgetrocknet, steinig, sind im Sand eingesunken, wir sind verbrannt wir spürten Eiseskälte, Einsamkeit und Angst. Wenn es fast nicht mehr zu ertragen war, sahen wir in der Ferne die Rettung, Hoffnung, die Motivation weiterzugehen. Aber wir kamen niemals an, denn es war ein Trugbild, eine Fata Morgana. Mit letzter Kraft achteten wir noch auf das Wesentliche, erkannten, wo wir vom Weg abgekommen waren und uns verirrt haben, wo wir uns verloren haben. Schiere Verzweiflung hat uns gepackt und in dem Moment, als wir das Kämpfen aufgaben, wo wir ohne Willen, ohne Denken, ohne Angst einfach angenommen und hingenommen haben was geschieht, wo wir bereit waren zu sterben – kam das Leben zurück!
Das Wunder geschah!
Es war die reale Oase und kein Trugbild, die vor uns wie aus dem Nichts auftauchte oder eine Hand, die uns aufhalf, zu trinken gab und uns mitnahm auf den Weg in blühendes, segensreiches Land.
Oder es geschah ein noch größeres Wunder und Regen erweckte die Wüste. Erweckte all das, was im Verborgenen ausgeharrt hatte – geduldig, im Vertrauen alle Widrigkeiten ausgehalten und durchlebt hatte. Befreit mit Kraft durch die Erde brach und die Wüste in allen Farben blühen ließ, verheißungsvoll, verschwenderisch, lebendig!
Denn auch die Wüste lebt! In der Wüste unseres Lebens, bekommen wir die Chance etwas in uns zu transformieren und ins Leben zu integrieren, zu wachsen und neu aufzublühen. Kräftiger und strahlender als bisher!
Die Wüste ist nicht grausam und tödlich. Herausfordernd, anstrengend, schmerzend, bis über unsere Grenzen hinaus.
Doch hinter der Grenze liegt keine Öde, hinter der Grenze betreten wir Neuland. Wir erkennen einen neuen Weg, neue Chancen, neue Fülle und wenn wir wieder auf eine Wüste stoßen, begeben wir uns mutig hinein, mit Vertrauen, dass wir diesmal schneller herausfinden und wieder blühen werden in noch strahlenderen Farben!